Charlotte v. Stein (aus Lavaters Physiognomischen Fragmenten)

Stand 7.7.2025

Charlotte von Stein - Inneres und Äußeres

Inhalt:

1

Markantes in der Literatur

2

Meine persönliche Meinung

3

Selbstauskünfte von Charlotte von Stein

4

Schilderungen von Zeitzeugen

Stadtschloss, Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Haus der Frau von Stein (April 2024)

Vor dem Lesen der Seite sollte der geneigte Leser den im 18. Jahrhundert allgemeingültigen gesellschaftlichen und standesunabhängigen Status der Frauen in seinem Bewusstsein auffrischen, hier niedergeschrieben im Jahr 1776 von Johann Caspar Lavater:
„Geschaffen sind sie [die Frauen] zu mütterlicher Liebe und Zärtlichkeit! […].
Sie sind Nachlaut der Mannheit […], vom Manne genommen, dem Mann unterthan zu seyn, zu trösten ihn in Engelstrost, zu leichtern seinen Sorgen; selig durch Kindergebähren und Kinderziehen zum Glauben, zur Hoffnung, zur Liebe.“

(Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschenliebe, Band 2, Verlag Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1776, Seiten 294ff)

1 Markantes in der Literatur

Elke Richter (Goethe- und Schiller-Archiv (GSA), eine ausgewiesene Kennerin dessen Archivbestands zu Charlotte v. Stein) schreibt:
„[…] Die überlieferten Quellen zu Charlotte von Stein, insbesondere ihre zum Großteil im Goethe- und Schiller-Archiv aufbewahrten umfangreichen Korrespondenzen mit Carl Ludwig von Knebel, Charlotte Schiller und ihrem Sohn Friedrich, sowie Briefe der Zeitgenossen, die sie aus persönlichem Umgang kannten, lassen ein anderes Bild entstehen. Sie zeigen eine mitfühlend-kluge, an Kunst und Literatur interessierte Frau, begabt für Freundschaften, doch ohne Überspanntheit und jene schwärmerische Empfindsamkeit, die bei vielen ihrer Zeitgenossinnen begegnet. Dafür beständig in ihrem Charakter und frei von Scheu auch vor den natürlichen Dingen des Lebens, in ihrer Diktion vor allem in späten Briefen lakonisch, zuweilen fast trocken und mit Sinn für Ironie.“

(Richter, Elke; Rosenheim Alexander (Hrsg.): Charlotte von Stein – Schriftstellerin, Freundin und Mentorin, Verlag Walter de Gruyter Berlin/Boston, 2018, S. 14)

„Ich [Wilhelm Bode] nehme ferner an, dass die […] Menschen, in deren Mitte Charlotte v. Stein ein sehr langes Leben gelebt hat, mit denen sie drei, vier, fünf Jahrzehnte befreundet war, daß alle diese Freunde, die sie hochgeachtet und geliebt haben […] nicht sämtlich von ihr getäuscht worden sind. — Feinde bekam sie [Charlotte v. Stein] erst 20 Jahre nach ihrem Tode!“

(Bode, Wilhelm: Charlotte von Stein, 6. Auflage, Verlag Mittler & Sohn Berlin, 1927, S. VII)

„Die Frau des Oberstallmeisters v. Stein ward aus einer neuen Freundin [1776] seine [Goethes] ‚große Freundin‘ [geworden]; sie erlangte eine rätselhafte Gewalt über ihn.
Nicht durch Anlockung und Schmeichelei, nicht durch Zauber blühender Jugend, nicht durch Hoffnung auf Besitz und Genuß […]; sie trat ihm, als er ihre Gesellschaft aufsuchte, wie eine Mama oder doch wie eine ältere Schwester entgegen; sie erzog und schalt und pflegte ihn. [Und] Goethe liebte sie [und] war höchst glücklich“.

(Bode, Wilhelm: Der weimarische Musenhof 1756 – 1781, E. S. Mittler & Sohn Königliche Hofbuchhandlung Berlin, 1919, S. 207f)

„Die sich widersprechenden Urteile [über Charlotte v. Stein] stammen zumeist aus männlichen Federn, und ich habe immer das Gefühl gehabt, als spräche bei den Autoren ungewollt die Auffassung mit, die sie sich von dem Wert der Frau überhaupt machen.“

(Voss, Lena: Goethes unsterbliche Freundin Charlotte von Stein, Verlag Otto Meissners Schloss Bleckede a. d. Elbe, 1948, S. 7. Erstmals veröffentlicht wohl 1922)

„Charlottens Launen machten Goethe das Leben und die Liebe schwer. Alle temperamentvollen Ausbrüche seiner Leidenschaft waren ihr verhaßt. Sie ließ es ihn fühlen, und ihrer Macht über seine Seele sicher, wartete sie dann gelassen, daß er in sich ging und um Verzeihung bat. Und er tat es immer und immer wieder.“

(Nobel, Alphons: Frau von Stein – Goethes Freundin und Feindin, Societäts-Verlag Frankfurt a.M., 1939, S. 61)

„[…] von ihr [Charlotte von Stein] stammen die emanzipatorischsten und patriarchatskritischsten Äußerungen aller Frauen der Weimar Klassik! Sie konnte sich nicht abfinden mit all den angeblich von der Natur aufgelegten Zumutungen der weiblichen Rolle als Gattin, Hausfrau und Mutter, sie begehrte auf“.

(Müller, Ulrike: Die klugen Frauen von Weimar, insel Taschenbuch 4223, Insel Verlag Berlin, 2013, S. 29)

„Zwölf Jahre lang übte sie [Charlotte v. Stein] einen außerordentlichen Einfluss auf das Leben und die poetischen Arbeiten des Dichtergenies Goethe aus. Für Goethe wurde die für ihn unerreichbare, weil verheiratete Frau, engste Vertraute, der er all seine Zweifel und Ängste anvertraute, der er von Erfolgen und Misserfolgen im Schreiben und seiner politischen Arbeit berichtete.“

(Finde gerade die Quelle nicht)

2 Meine persönliche Meinung

In Weimar kennt man seit Generationen das „Haus der Frau von Stein“ an der Ackerwand, kennt den Namen „Frau von Stein“.
Wer sagt schon das „Haus der Charlotte von Stein“, wie viele kennen wohl überhaupt ihren Vornamen …
Auf mich wirkt das irgendwie wie aus Respekt zu einer für viele etwas unnahbaren Frau, irgendwie erzeugt es menschlich Distanz, es unterstreicht das viele doch Rätselhafte und auch Geheimnisumwitterte um diese Frau.

Gefühlt ist die „Frau von Stein“ in Weimar genauso bekannt wie Anna Amalia.

Die Bandbreite der ihr zugeschriebenen Eigenschaften ist vom Positiven bis zum Negativen weit gefächert. Letztendlich stimmen mehr oder weniger viele der ihr zugeschriebenen Eigenschaften, dabei wohl vom Positiven mehr als vom Negativen.
Meine Literaturrecherchen sagen mir ganz deutlich: Um ein gerechtes Bild der Frau von Stein zu bekommen, muss man sich mit absoluter Priorität die Zeitzeugen anhören.
Diese Frau füllt doch nicht seit über 150 Jahren einzig nur tausende Buchseiten, weil sie einmal circa 11 Jahre lang von Goethe extrem umschwärmt wurde.
Sie ist in ihrem Gesamtwesen eine ganz besondere Frau, weil sich ihr Charakter vom typischen Frau sein in dieser Zeit selbstbewusst, wissbegierig mit sehr vielseitigen Interessengebieten und in vieler anderer Hinsicht positiv absetzte.

So schlimm kann es nun auch nicht gewesen sein:
Denn eines einte alle ihre Freunde und Bekannten: Trotz ihrer immer wieder mal klaren kritisierenden Worte und Vorwürfe, auch ranghöheren gegenüber, blieben diese mit ihr über Jahrzehnte in Freundschaft verbunden.
Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Der gesamte Weimarer Hochadel, der Herzog, Louise, junge Leute wie der Erbprinz und Großfürstin Maria Pawlowna, sowie viele berühmte oder ranghohe ausländische Besucher (wie z. B. Großherzog Friedrich Franz mit Familie) kamen zu ihr, bis in ihr hohes Alter. Der Besucherstrom riss über Jahrzehnte nicht ab.
Sie kamen immer wieder gerne und auf eigenen Wunsch – in das schlichte Haus an der Ackerwand, zu einer ja oft auch als etwas „schwierig“ bezeichneten Dame, zudem auch noch recht armen und rangniedrigeren Adels.

Daneben war sie auch eine geschätzte Vermittlerin in diffizilen Angelegenheiten, bis hin zu den höchsten adligen Kreisen.

Für die ihr zugeschriebene Gefühlskälte in ihrem Umgang gibt genug Belege als auch Gegenbeispiele, so dass man das nicht pauschalisieren kann. Aber sicherlich, die Dame war nicht immer „ganz einfach“ mit anderen.
Wohl kaum jemand war zum Beispiel von ihrer unverblümten, teils schroffen Kritik sicher.
In ihren späteren Lebensjahren wird sie dann zudem als recht  rechthaberisch beschrieben. Das alles kann man auch in ihren Briefen und in Briefen von Carl v. Stein nachlesen.
Besonders ihr Sohn Carl hatte da wohl Dauerpech.

Frau von Stein und die Geschlechterrolle der damaligen Zeit:

  • Frauen galten in vielen Bereichen als minderwertig.
  • Sie hatte keine gute Meinung zu Männern. Mit dem, was sie bemängelte, hatte sie aus heutiger Zeit gesehen auch nicht unrecht.
  • Sie wollte von der Anerkennung her gleichberechtigt in der „Männer-Liga“ mitspielen, aber sie durfte das nicht, war als Frau immer nur „2.Klasse“, wurde oft so behandelt.
    So hatte sie es auch als „Chefin“ in Großkochberg überhaupt nicht einfach.
  • Nach 7 eher wohl ungewollten und ungefragten, sie sehr belastenden Schwangerschaften und 4 gestorbenen Töchtern ist es kein Wunder, wenn sie sexuell frigide geworden sein sollte – wie ab und zu über sie geschrieben wird.

Daneben war sie auch eine ganz entschiedene Kriegsgegnerin.
Und ihrer Zeit entsprechend hatte sie keinen Zweifel an der Richtigkeit der Hierarchie-Stellung des Adels.

Eine gravierende Änderung ihres Gemüts- und Wesenszustandes vermute ich im Zusammenhang mit den Ereignissen ab September 1786

  • mit Goethes heimlicher Flucht nach Italien
  • nach Goethes Rückkehr von Italien. – wo man sich offensichtlich auch auseinander gelebt hatte und sie (zu Recht?) nicht verzeihen konnte.
  • verstärkt dann noch seit dem Bekanntwerden des gefestigten Verhältnisses von Goethe und Christiana Vulpius.

3 Selbstauskünfte von Charlotte von Stein

10.5.1776 (oder vor 3.5.1776) – Charlotte von Stein schreibt an J. G. Zimmermann:
„Ich bin durch unßern lieben Goethe ins deutsch schreiben gekommen wie sie sehen, und ich danks ihm, was wird er wohl noch mehr aus mir machen?“

(Grumach, Ernst + Renate (beide Hrsg.): Goethe – Begegnungen und Gespräche – Band 1, 1749 – 1776, Verlag Walter de Gruyter Berlin, 1965, S. 419.
Mit Verweis auf ‚Peterson2 1 II S. 532‘ = [S. 493] Goethes Briefe an Charlotte von Stein, hrsg. von J. Peterson. Leipzig 1923 Weimar 1885 – 1919 (Weimarer Ausgabe) und auf ‚B2 147‘ = [S. 490] Goethes Gespräche. Gesamtausgabe […] Biedermann. Leipzig 1909-1911)

22.5.1796 – Charlotte von Stein schreibt an Charlotte Schiller:
wie sie selbst die Zeit ihrer Schwangerschaften und rasch aufeinander folgenden Geburten erlebte:
„Niemand kan beßer Ihre Leiden fühlen als ich, den mir war dieses Geschäffte auch auf eine schwere Art auferlegt, von Thränen ermüdet schlief ich nur ein, und schlepte mich wieder beym Erwachen ein Tag, und schwer lag der Gedancke auf mich warum die Natur ihr halbes Geschlecht zu dieser Pein bestimt habe; man solte den Weibern deswegen viele andere Vorzüge des Lebens laßen, aber auch darinn hat man sie verkürtz, und man glaubt nicht wie zu so viel tausend kleinen Geschäfften des Lebens, die wir besorgen müßen mehr Geistes Kraft muß aufgewendet werden, die uns vor nichts angerechnet wird, als die eines genies der Ehre, und Ruhm, einärndet.“

(GSA Signatur 83/1856,3)

24.9.1806 – Charlotte von Stein schreibt an ihren Sohn Fritz:
„[…] ich habe als ein klein Mädchen nie gern mit Puppen gespielt daher ich die ganz kleinen Kinder nicht so gern wie andere Mütter hatte, sondern meine Liebe nahm mit den Jahren der Kleinen zu.“

(GSA Signatur 122/107)

4 Schilderungen von Zeitzeugen

Goethe lasse ich hier ganz bewusst weg, denn da ist sehr viel an bekannter halbgöttlicher Verehrung für die Frau von Stein vorhanden und es gibt mehr als genügend Literatur dazu. Aber nur nebenbei, die Frau von Stein hat Goethe auch geprägt wie kein Zweiter – und er war ihr immer unendlich dankbar dafür.

Anfang Dezember 1775 – Brief von Graf Christian oder Friedrich Leopold zu Stolberg an ?:
„Eine Frau v. Stein, Oberstallmeisterin, ist ein allerliebstes, schönes Weibchen.“

(Bode, Wilhelm: Der weimarische Musenhof 1756 – 1781, E. S. Mittler & Sohn Königliche Hofbuchhandlung Berlin, 1919, S. 174)

6.12.1775 – Brief von Graf Friedrich Leopold zu Stolberg an seine Schwester Henriette Gräfin Bernstorff:
Zu einem Ereignis am 2.12.1775.
Zitat 1:
„Mit eins ging die Tür auf, und siehe: die alte Herzogin kam herein mit der Oberstallmeisterin, einer trefflichen, guten, schönen Frau von Stein.“
Zitat 2 zum gleichen Brief:
„[…] öffnete sich plötzlich die Thüre und siehe, die Herzoginmutter mit der schönen Frau von Stein traten feierlich in die Stube.“

Wieder einmal ein Beispiel, dass man Zitaten nicht trauen kann, dass immer nur das Originaldokument als Nachweis gelten kann.

Quellen Zitat 1:
(Bode, Wilhelm: Charlotte von Stein, 6. Auflage, Verlag Mittler & Sohn Berlin, 1927, S. 87)
(Bode, Wilhelm: Der weimarische Musenhof 1756 – 1781, E. S. Mittler & Sohn Königliche Hofbuchhandlung Berlin, 1919, S. 174)
Quellen Zitat 2:
(Grumach, Ernst + Renate (beide Hrsg.): Goethe – Begegnungen und Gespräche – Band 1, 1749 – 1776, Verlag Walter de Gruyter Berlin, 1965, S. 390.
Mit Verweis auf ‚Janssen 1, 63‘ = [S. 492] J. Janssen, Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Freiburg i. Br. 1877)

1775/1776 – Carl von Lyncker schreibt 1838 über seine Zeit am Weimarer Hof, die Zeit 1775/1776 betreffend:
„Göthe war bald bei der Frau von Stein, bei der sich auch der Herzog [Carl August] sehr häufig einfand, als Hausfreund aufgenommen worden. Diese Dame galt für eine geistreiche Frau, und somit sah man ihr Haus als denjenigen Ort an, wo sich der gnädige Herr [Carl August] mit Göthe und seine übrigen Umgebung am vertraulichsten vernehmen lasse.“

(Lyncker, Carl Wilhelm Heinrich Freiherr von; Lauchner, Jürgen (Hrsg.): Ich diente am Weimarer Hof – Aufzeichnungen aus der Goethezeit, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, 1997, S. 45. Von Carl von Lyncker 1838 aufgeschrieben)

1775 – 1778/1780 – Carl von Lyncker schreibt 1838 über seine Zeit am Weimarer Hof, die Zeit 1775 und danach betreffend:
… Schlittschuhlaufen auf dem Teich im Baumgarten.
„Der Herzog selbst fuhr eine Zeit lang fast täglich; auch die regierende Herzogin, die Frau von Stein und mehrere andere Damen erlernten es mit Freude.“

(Lyncker, Carl Wilhelm Heinrich Freiherr von; Lauchner, Jürgen (Hrsg.): Ich diente am Weimarer Hof – Aufzeichnungen aus der Goethezeit, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, 1997, S. 57 und 144. Von Carl von Lyncker 1838 aufgeschrieben)

21.1.1776 – Goethe schreibt an Charlotte von Stein:
„Herzogin Louise lässt Ihnen sagen: Sie möchten bald wieder gesund werden, denn ohne Sie ist kein Auskommen.“

(Grumach, Ernst + Renate (beide Hrsg.): Goethe – Begegnungen und Gespräche – Band 1, 1749 – 1776, Verlag Walter de Gruyter Berlin, 1965, S. 403.
Mit Verweis auf  ‚WA IV 3, 19‘ = [S. 494] Goethes Werke […] Weimar 1885 – 1919 (Weimarer Ausgabe))

17.2.1778 – Carolin Gräfin Goertz schreibt an ihren Mann J. E. Graf Goertz:
[Johann Eustachius von Schlitz, genannt von Goertz (1737 – 1821)]
… Schlittschuhlaufen auf dem Teich im Baumgarten.
„La folle Mad. de Stein, passe sa vie sur la glace, depuis 9 heures jusqu’a 1 et depuis 3 jusqu’a 6 ou 7 tous les jours.“ =
„Die verrückte Mad. von Stein verbringt ihr Leben auf dem Eis, von 9 Uhr bis 1 und von 3 bis 6 oder 7 jeden Tag.“

(Gräflich Rechberg’sches Familien-Archiv, Donzdorf)
(Grumach, Ernst + Renate (beide Hrsg.): Goethe – Begegnungen und Gespräche – Band 2, 1777 – 1785, Verlag Walter de Gruyter Berlin, 1966, S. 64.
Mit Verweis auf ‚GRFA‘ = [S. 570] Gräflich Rechberg’sches Familien-Archiv, Donzdorf)
(Lyncker, Carl Wilhelm Heinrich Freiherr von; Lauchner, Jürgen (Hrsg.): Ich diente am Weimarer Hof – Aufzeichnungen aus der Goethezeit,
Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, 1997, Anmerkung S. 192. Von Carl von Lyncker 1838 aufgeschrieben)

14.4.1778 – Caroline Gräfin v. Goertz schreibt an ihren Mann J. E. Graf v. Goertz:
„En attendant on augmente tous les jours en folies, ici, la jeune D[uchesse] d‘après les instructions de sa bonne amie [Charlotte v. Stein], de la qu’elle elle ne peut plus se passer, […].“ =
„Die junge H[erzogin] wird derweil von Tag zu Tag verrückter, folgt den Anweisungen ihrer guten Freundin [Charlotte v. Stein], auf die sie nicht mehr verzichten kann, […].“

(Gräflich Rechberg’sches Familien-Archiv, Donzdorf)
(Grumach, Ernst + Renate (beide Hrsg.): Goethe – Begegnungen und Gespräche – Band 2, 1777 – 1785, Verlag Walter de Gruyter Berlin, 1966, S. 70.
Mit Verweis auf ‚GRFA‘ = [S. 570] Gräflich Rechberg’sches Familien-Archiv, Donzdorf)

Henriette von Egloffstein in ihren Memoiren:
„Es läßt sich nicht leugnen, daß Frau von Stein bei dem besten Herzen viel Schlauheit und Weltklugheit besitzen mußte, sonst wäre es ihr unmöglich gewesen, bis ans Ende ihrer sehr langen Laufbahn, ohne die mindeste Unterbrechung, eine Stelle zu behaupten, die sie der Herzogin Louise und Goethe so nahe brachte.“

(Bertholdt, Sybille: Mir geht’s mit Goethen wunderbar, Langen Müller in F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung München, 1999)

Brief von Carl von Stein an seinen Bruder Fritz:
„Sie ist gewöhnlich sehr elegant und äußerst reinlich angezogen, so wie es in ihrem Haus sehr reinlich ist.“

(Bode, Wilhelm: Charlotte von Stein, 6. Auflage, Verlag Mittler & Sohn Berlin, 1927, S. 499)

Wilhelm Bode schreibt ohne Angaben zu seinen Quellen:
„Für weibliche Kunstarbeiten […] hatte sie wenig Ausdauer. Auch die Hauswirtschaft macht ihr wenig Vergnügen […]; ihre häusliche Umgebung war wie ihre […] Kleidung immer auffällig reinlich, sie trug ihr Leben lang am liebsten und häufigsten weiße Kleider“.

(Bode, Wilhelm: Charlotte von Stein, 6. Auflage, Verlag Mittler & Sohn Berlin, 1927, S. 51f)

„Um ihre Vornehmheit zu betonen, trägt sie stets weiße Kleidung“.

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